Kunstgeschichte: Post-Impressionismus

Post-Impressionismus Künstler Malerei Einfluss

Der Post-Impressionismus ist eine kunsthistorische Epoche, die sich zwischen 1880 und 1905 an den Impressionismus anschloss. Diese vielseitige und facettenreiche Bewegung zeichnete sich durch eine Vielzahl von Stilen und Techniken aus, die sich sowohl von den Prinzipien des Impressionismus inspirieren als auch von diesen abgrenzen ließen. Im Folgenden wird ein Überblick über die Grundidee, Charakterisierung, die wichtigsten Künstler des Post-Impressionismus sowie den Einfluss auf die heutige Kunst gegeben.

Grundideen des Post-Impressionismus

Der Post-Impressionismus entwickelte sich als Reaktion auf den Impressionismus und verfolgte neue künstlerische Ansätze. Während der Impressionismus die flüchtigen Eindrücke der sichtbaren Welt festhielt, konzentrierte sich der Post-Impressionismus stärker auf die subjektive Wahrnehmung und die künstlerische Interpretation. Einige grundlegende Ideen dieser Epoche sind:

  • Symbolik und persönliche Bedeutung: Künstler wie Paul Gauguin und Vincent van Gogh legten großen Wert auf die persönliche Bedeutung ihrer Werke. Sie lösten sich vom realistischen Bezug und widmeten sich stattdessen ihren eigenen Erinnerungen und Emotionen.
  • Struktur und Ordnung: Post-Impressionisten wie Paul Cézanne, Georges Seurat und Paul Signac fokussierten sich auf die Beziehungen zwischen Form und Farbe, um ihre Umgebung zu beschreiben. Sie strebten nach einer klareren kompositorischen Struktur und entwickelten neue Techniken wie den Pointillismus.
  • Abstraktion: Die meisten Post-Impressionisten neigten dazu, sich in ihrer Malerei auf abstrakte Formen und Muster zu konzentrieren. Diese frühe Tendenz zur Abstraktion ebnete den Weg für die radikale Erforschung der Abstraktion im frühen 20. Jahrhundert.
  • Einfluss auf die Moderne: Die Postimpressionisten bereiteten den Weg für die Kunst der Moderne. Ihre Experimente und Neuerungen beeinflussten die nachfolgenden Kunstbewegungen wie den Fauvismus, den Expressionismus und den Kubismus.

Hauptkünstler des Post-Impressionismus

Zu den bedeutendsten Vertretern des Post-Impressionismus zählen:

  • Paul Cézanne: Cézanne gilt als Wegbereiter der Moderne und beeinflusste nachfolgende Künstlergenerationen, insbesondere die Kubisten. Seine analytische Malerei legte den Fokus auf die Volumen der Gegenstände und führte zu kristallinen Strukturen.
  • Vincent van Gogh: Van Gogh schuf in wenigen Jahren zwischen 1886 und 1890 eine Reihe von leidenschaftlich expressiven Bildern. In der Farbe sah er eine besondere Sprache, die unmittelbar auf die menschliche Seele einwirken konnte. Sein Stil nahm Merkmale des Expressionismus vorweg.
  • Paul Gauguin: Gauguin entwickelte einen neuen, dekorativen Stil durch einen flächigen Gebrauch der Farben und vereinfachten Formen, den er selbst als Synthetismus bezeichnete. In anderer Bedeutung sollte das Wort den Versuch beschreiben, die äußere Erscheinung der Dinge, die Empfindungen des Künstlers zu ihnen und ästhetische Gesichtspunkte in einer Synthese zusammenzufassen.
  • Georges Seurat: Seurat entwickelte auf der Grundlage wissenschaftlicher Theorien den Pointillismus, eine Maltechnik, bei der sich durch optische Mischung eine besonders intensive Wirkung ergeben sollte, wenn das ganze Bild in mosaikartig aneinandergereihte kleine Farbpunkte zerlegt wurde.
  • Henri de Toulouse-Lautrec: Toulouse-Lautrec war von der japanischen Druckgraphik beeinflusst. Der deutlichste Beleg dafür sind seine Farblithographien - Plakatentwürfe für die Vergnügungsstätten des Pariser Montmartre, die um 1890 zu einer frühen Blüte der Plakatkunst wesentlich beitrugen.

Einfluss des Post-Impressionismus auf die heutige Kunst

Der Post-Impressionismus hat die Kunst der Moderne nachhaltig geprägt. Seine Neuerungen und Experimente beeinflussten entscheidend die nachfolgenden Kunstbewegungen wie den Fauvismus, den Expressionismus und den Kubismus. Diese Bewegungen wiederum legten den Grundstein für die abstrakte Kunst des 20. Jahrhunderts.

Die Arbeiten der Post-Impressionisten zeichnen sich durch ihre intensive Farbgebung, ihre abstrakte Bildsprache und ihren symbolischen Gehalt aus. Diese Merkmale finden sich auch in der heutigen Kunst wieder, etwa in der Malerei der abstrakten Expressionisten oder der Neoexpressionisten.

Darüber hinaus beeinflusste der Post-Impressionismus auch die Fotografie und die Filmkunst. So lassen sich beispielsweise in den Werken des Filmregisseurs Wes Anderson deutliche Anleihen an den Farben und Kompositionen der Post-Impressionisten erkennen.

Insgesamt kann man sagen, dass der Post-Impressionismus einen bleibenden Einfluss auf die Kunstgeschichte hatte und auch heute noch viele Künstler inspiriert.

Zusammenfassung

Der Post-Impressionismus war eine vielfältige und facettenreiche Epoche, die auf den Impressionismus folgte und sich sowohl von dessen Prinzipien inspirieren als auch von diesen abgrenzen ließ. Die Bewegung zeichnete sich durch eine Vielzahl von Stilen und Techniken aus, die sich auf die subjektive Wahrnehmung und die künstlerische Interpretation konzentrierten. Zu den Hauptvertretern des Post-Impressionismus zählen Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Paul Gauguin, Georges Seurat und Henri de Toulouse-Lautrec. Der Post-Impressionismus hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunst der Moderne und prägte nachfolgende Kunstbewegungen wie den Fauvismus, den Expressionismus und den Kubismus.

Schlusswort

Der Post-Impressionismus war eine wichtige Epoche in der Kunstgeschichte und hat die heutige Kunst nachhaltig geprägt. Die verschiedenen Stile und Techniken der Post-Impressionisten inspirieren auch heute noch viele Künstler und beeinflussen die moderne Kunst. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Kunst in Zukunft weiterentwickeln wird und welche Einflüsse aus dieser bedeutenden Epoche noch sichtbar sein werden.



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