Kunstgeschichte: Impressionismus

Impressionismus Kunstgeschichte Einführung Übersicht

Der Impressionismus ist eine bedeutende Kunstrichtung des 19. Jahrhunderts, die sich durch stimmungsvolle Darstellung flüchtiger Momentaufnahmen auszeichnet. Diese revolutionäre Kunstbewegung entstand in Frankreich und breitete sich später in weiten Teilen Europas aus. Der Impressionismus hatte einen sehr starken Einfluss auf die nachfolgenden Kunst-Stilrichtungen und ist noch heute in der modernen Kunst präsent. In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über den Ursprung, die wichtigsten Künstler und die aktuellen Tendenzen des Impressionismus.

Ursprung des Impressionismus

Der Impressionismus entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und wurde maßgeblich von einer Gruppe von in Paris lebenden Künstlern geprägt. Die Kunstbewegung entwickelte sich als Reaktion auf die starren Lehren der Kunstakademien und die konventionelle Ateliermalerei. Im Gegensatz zu den damaligen akademischen Malern legten die Impressionisten großen Wert auf die genaue Darstellung des Lichts in seinen sich verändernden Qualitäten und die Verwendung von hellen, freundlichen Farben.

Der Name der Stilrichtung ist auf das 1872 entstandene Landschaftsbild Claude Monets mit dem Titel „Impression, soleil levant" zurückzuführen. Der Begriff Impressionismus wurde erstmals 1874 vom Kritiker Louis Leroy in der Zeitschrift Charivari abwertend in Verbindung mit den in einer Ausstellung im Atelier Nadar präsentierten Gemälden verwendet.

Französische und Englische Romantik als Vorläufer

Die Befreiung der Farbe und Form vom rein mimetischen bzw. abbildhaften Bezug war ein wesentlicher Aspekt des Impressionismus. Als Vorläufer dieser Bewegung gelten die französische und englische Romantik, vertreten durch Künstler wie Eugène Delacroix und William Turner. Auch die Schule von Barbizon, die sich der Landschaftsmalerei und dem Licht-Farbe-Bezug widmete, beeinflusste den Impressionismus. Künstler wie Jean-François Millet und Gustave Courbet verfolgten bereits realistische Themen und legten den Grundstein für die impressionistische Malerei.

Die wichtigsten Künstler des Impressionismus

Die Hauptvertreter des Impressionismus waren Claude Monet, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Edgar Degas, Auguste Rodin, und später auch Paul Cézanne und Vincent van Gogh. Jeder dieser Künstler entwickelte innerhalb der Gruppe seinen eigenen, unverwechselbaren Stil.

Claude Monet

Claude Monet gilt als einer der Väter des Impressionismus und ist besonders bekannt für seine Landschaftsbilder und Serien. Seine Werke zeigen Stadtansichten, Flusslandschaften und Küstenstreifen sowie Seerosen in verschiedenen Lichtverhältnissen. Monets Malweise zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, das Licht und die Farben der Natur eindrucksvoll einzufangen.

Édouard Manet

Édouard Manet war einer der Wegbereiter des Impressionismus und beeinflusste die Kunstbewegung maßgeblich. Er behielt während seiner künstlerischen Laufbahn jedoch die Unabhängigkeit von der Gruppe der Impressionisten und experimentierte mit verschiedenen Stilrichtungen. Manets Werke zeigen vor allem Szenen aus dem modernen städtischen Leben, wie beispielsweise seine berühmten Bilder „Le Déjeuner sur l'herbe" und „Olympia".

Pierre-Auguste Renoir

Auguste Renoir ist bekannt für seine Darstellungen von Menschen, Gruppen, Porträts und Landschaften. Sein Stil zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, die wechselnden Lichtverhältnisse und die Farben der Natur lebendig und atmosphärisch wiederzugeben. Renoirs Werke strahlen eine besondere Leichtigkeit und Lebensfreude aus.

Camille Pissarro

Camille Pissarro war einer der wichtigsten Vertreter des Impressionismus und galt als Mentor für viele jüngere Künstler. Seine Werke zeigen vor allem Landschaften, in denen er die verschiedenen Lichtverhältnisse und Farben der Natur meisterhaft einfing. Pissarro experimentierte auch mit dem Neoimpressionismus und dem Pointillismus.

Alfred Sisley

Alfred Sisley war ein englischer Impressionist, der sich auf Landschaftsmalerei spezialisierte. Seine Werke zeigen die Schönheit der Natur und die verschiedenen Lichtverhältnisse in verschiedenen Jahreszeiten. Sisleys Malweise ist geprägt von einer leichten, flüchtigen Pinselführung und einer eindrucksvollen Farbgebung.

Edgar Degas

Edgar Degas war ein französischer Maler und Bildhauer, der vor allem für seine Darstellungen von Tänzerinnen und Sportmotiven bekannt ist. Seine Werke sind geprägt von einer besonderen Dynamik und Lebendigkeit, die er durch seine skizzenhafte Malweise und seine Fähigkeit, den Augenblick einzufangen, erreichte. Degas nutzte auch Fotografie als Grundlage für seine Kunstwerke.

Auguste Rodin

Auguste Rodin war ein französischer Bildhauer, der durch seine impressionistischen Skulpturen bekannt wurde. Seine Werke zeigen eine besondere Lebendigkeit und Dynamik, die durch die Betonung des Lichts und der lebendigen Oberfläche erreicht wurde. Rodins bekanntestes Werk ist „Der Denker".

Aktuelle Tendenzen im Impressionismus

Auch heute noch findet man in der modernen Kunst zahlreiche Anknüpfungspunkte zum Impressionismus. Künstler wie David Hockney oder Gerhard Richter knüpfen in ihren Werken an die impressionistischen Techniken und Themen an und entwickeln sie weiter. Besonders die Freilichtmalerei und die Betonung von Licht und Farbe sind Elemente, die in vielen zeitgenössischen Kunstwerken wiederzufinden sind.

Neoimpressionismus und Pointillismus

Der Neoimpressionismus und der Pointillismus entstanden als Weiterentwicklung des Impressionismus und wurden von Künstlern wie Georges Seurat und Paul Signac geprägt. Sie entwickelten eine neue Maltechnik, bei der die Farben in kleinen Punkten nebeneinander aufgetragen wurden und sich erst im Auge des Betrachters zu einem harmonischen Ganzen vermischten.

Post-Impressionismus

Der Post-Impressionismus ist eine Kunstrichtung, die sich aus dem Impressionismus entwickelte und von Künstlern wie Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Paul Cézanne geprägt wurde. Diese Künstler bauten auf den Errungenschaften des Impressionismus auf und entwickelten sie in unterschiedliche Richtungen weiter, wobei sie sich auf die Ausdruckskraft der Farben und Formen konzentrierten.

Fotografie und Impressionismus

Die Fotografie hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Impressionismus, da sie den Künstlern neue Möglichkeiten der Darstellung und Wahrnehmung bot. Viele impressionistische Maler, wie beispielsweise Edgar Degas, nutzten Fotografien als Grundlage für ihre Kunstwerke und experimentierten mit der Darstellung von Licht und Bewegung. Auch in der heutigen Fotografie findet man häufig impressionistische Elemente, wie beispielsweise in den Werken von Saul Leiter oder Ernst Haas.

Fazit

Der Impressionismus ist eine bedeutende Kunstrichtung des 19. Jahrhunderts, die sich durch ihre stimmungsvolle Darstellung flüchtiger Momentaufnahmen und die Betonung von Licht und Farbe auszeichnet. Die wichtigsten Künstler dieser Bewegung waren Claude Monet, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Edgar Degas und Auguste Rodin. Der Impressionismus beeinflusste maßgeblich die nachfolgenden Kunst-Stilrichtungen und ist auch heute noch in der modernen Kunst präsent.



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